Weltalter der Antike

Das Goldene Zeitalter (Joachim Wtewael, 1605)

Die Weltalter der Antike gehen zurück auf einen von Hesiod in seinem Gedicht Werke und Tage überlieferten Mythos,[1] dem zufolge in der Geschichte der Welt fünf Menschengeschlechter aufeinander folgten, nämlich:

  1. Goldenes Geschlecht
  2. Silbernes Geschlecht
  3. Bronzenes (oder Ehernes) Geschlecht
  4. Heroisches Geschlecht
  5. Eisernes Geschlecht

Dabei ist das Zeitalter des goldenen Geschlechts ein paradiesischer Urzustand und das der Gegenwart entsprechende Eiserne Zeitalter ein Zustand totalen Niedergangs und Verfalls. Letzteres wurde von Aratos von Soloi im 3. Jahrhundert v. Chr. in dessen astronomischen Lehrgedicht Phainomena zu einem eigenständigen Mythos erweitert, aber bereits als Ehernes Zeitalter verstanden; weitere Zeitalter kennt er nicht.[2]

Dieser grundsätzlichen Entwicklung vom Guten zum Schlechten steht die Hoffnung auf eine Wiederkehr des Goldenen Zeitalters gegenüber, die vor allem in der politisch-literarischen Propaganda des augusteischen Zeitalters ihren Ausdruck fand.

Bedeutend war hier vor allem die Gestaltung des Mythos in Ovids Metamorphosen.[3] Ovid war der erste, der den Begriff Goldenes Zeitalter für einen idealen (wieder herzustellenden) Urzustand prägte (und entsprechend Silbernes Zeitalter für die Zeit eines sich abzeichnenden Niedergangs usw.). Außerdem erscheint bei Ovid kein Zeitalter der Heroen, es sind also vier Zeitalter bei Ovid.

  1. Hesiod, Werke und Tage 106–201.
  2. Aratos von Soloi Phainomena 96–136
  3. Ovid, Metamorphosen 1, 89–150.

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